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TEPCO verbessert die unabhängige Aufsicht seiner nuklearen Sicherheit


Takashi Sato, ehemaliger Leiter des Nuclear Safety Oversight Office bei TEPCO, erklärt wie die Zusammenarbeit mit den Mitgliedern der Arbeitsgruppe für die unabhängige Aufsicht der nuklearen Sicherheit, die Independent Nuclear Safety Oversight (INSO), TEPCO geholfen hat, seine Performance bei der Aufsicht stetig zu verbessern.
Bitte geben Sie uns einen kurzen Überblick über Ihre Organisation und die von Ihnen betriebenen Kernkraftwerke.
TEPCOs Nuclear Safety Oversight Office (NSOO) ist die interne Organisation für die unabhängige Aufsicht der nuklearen Sicherheit. Die Stelle entstand 2013, zwei Jahre nach dem Unfall von Fukushima-Daiichi. Sie ist für die Aufsicht bei drei verschiedenen Phasen in den folgenden Anlagen zuständig:
  • Fukushima Daiichi: Rückbau der beschädigten Anlage
  • Fukushima Daini: Rückbau der Anlage
  • Kashiwazaki Kariwa: Neustart der Anlage
 
Wie hat die WANO-Richtlinie GL 2018-01 - Independent Oversight Ihrer Organisation dabei geholfen, die unabhängige Aufsicht in Ihren Anlagen/Zentralen zu verbessern?
Seitdem die WANO PO&Cs, die Performanceziele und –kriterien, (insbesondere die Kapitel OR.3 und CO.4) eine hochklassige Beschreibung für Spitzenleistungen bei der unabhängigen Aufsicht enthalten, hat TEPCO NSOO beschlossen, eine Selbsteinschätzung durchzuführen. Die Richtlinie WANO GL 2018-01 – Independent Oversight hat uns dabei als Grundlage gedient, um mehr praktische Standards zu erhalten.

Unser Aufsichtsteam nutzte die Ergebnisse der Selbsteinschätzung im Rahmen der Überprüfungen durch die INSO-Experten, die im Zuge einer WANO Member Support Mission und eines Corporate Peer Reviews stattfanden. Wir haben die klare Vorstellung und die Good Practices verstanden, die die Richtlinie vermittelten und konnten die Lücken sowohl in unserer Aufsichtsfunktion als auch bei der Qualität unserer Ausbildungsmaßnahmen und dem Berichtswesen ermitteln.

Die Wirksamkeit einer Aufsicht ist schwer zu messen. Die Richtlinie bietet eine gute Erklärung, wie man die Performance bei der unabhängige Aufsicht der nuklearen Sicherheit bemisst. Wir haben dann mit Hilfe der Richtlinie unsere eigenen Leistungskennzahlen (KPIs) ermittelt.
 
Welche Strategie haben Sie für die unabhängige Aufsicht in Ihrer Organisation und in Ihren Anlagen angewandt?
Da sich alle drei Anlagen in einer Phase des Rück- bzw. Umbaus befinden, war ein gut ausgewogener Plan für unsere Aufsichtsfunktion notwendig. Er sollte sowohl die Routineaufgaben berücksichtigen als auch die projekteigenen Maßnahmen. Sowohl der Rückbau von Fukushima Daiichi als auch der Neustart von Kashiwazaki Kariwa sind einzigartig und daher mussten wir einige, völlig neuartige Entscheidungen im Zusammenhang mit der Sicherheit treffen und ausführen. Gleichzeitig durften wir die Aufgaben der Tagesroutine nicht aus den Augen verlieren und wir mussten in den wichtigsten Funktionsbereichen der Anlagen, wie Betrieb, Instandhaltung, Strahlenschutz, etc. vorhandene Lücken ermitteln.
 
Wie hat die Teilnahme von TEPCO bei der INSO-Arbeitsgruppe zu Verbesserungen in Ihrer Organisation beigetragen?
Unsere Experten für Aufsichtsfunktionen nahmen 2017 zum ersten Mal am Meeting der brancheninternen Arbeitsgruppe in Madrid teil. Die Vorteile einer Teilnahme an dieser Arbeitsgruppe sind vielfältig, wir konnten viele Good Practices von anderen Mitgliedern kennenlernen. Dazu gehörten auch drängende Herausforderungen an die Aufsicht, wie sie sich bei der Pandemie zeigten, gemeinsame Probleme bei der Aufsicht im Zusammenhang mit der nuklearen Sicherheitskultur und die Festlegung einer Grundlage für die Aufsicht durch Ausbildungs- und Schulungsmaßnahmen. Unsere Mitarbeiter nahmen an der Arbeitsgruppe für die INSO teil, weil dies eine großartige Gelegenheit war, Fachleute der Aufsichtsfunktion aus der ganzen Welt, die ähnliche Probleme haben, zu verstehen, zu treffen und von ihnen zu lernen.