Warum haben Sie sich für das WANO World Nuclear University (WNU) Summer Institute Stipendium beworben?
Die WNU ist weltweit dafür bekannt, dass sie zukünftige Führungskräfte ausbildet, indem sie ihnen die Möglichkeiten zum Aufbau von Netzwerken und dem Informationsaustausch mit Führungskräften der Branche bietet. Als ich von der Möglichkeit eines Stipendiums durch die WANO hörte, sah ich dies als meine große Chance an, Teilnehmer des Programms zu werden.
Welche Aufgabe haben Sie in Ihrer Organisation?
Seit 2010 bin ich leitender Ingenieur im armenischen Kernkraftwerk im Bereich Qualitätssicherung. Ich organisiere und führe Qualitätsaudits und Selbstbeurteilungen durch. Darüber hinaus entwickle ich QM-Verfahrensanweisungen und organisiere Schulungen. Ich koordiniere auch die Maßnahmen der WANO für die junge Mitarbeitergeneration in unserer Anlage. Mittlerweile gehören dieser Gruppe 30 junge Fachkräfte an, die sich aktiv an den WANO Missionen beteiligen und sich für die kontinuierliche Verbesserung unserer Anlage einsetzen.
Welche Erfahrungen konnten Sie im Sommerkurs des WNU machen, was haben Sie dort gelernt?
Beim Sommerkurs der WNU fanden 270 Stunden mit Vorlesungen, technischen Besuchen, interaktiven Plattformveranstaltungen, Workshops, Gruppenarbeit und Simulationen statt. Ich habe von den Führungskräften der Branche gelernt, die unsere Mentoren waren sowie von Dozenten, die von Organisationen mit den Best Practices stammten, wie den Genehmigungsbehörden und Kernkraftwerken mit hoher Performance. Ein Beispiel war Naohiro Masuda, der Leiter des KKW Fukushima Daini, der Schwesteranlage des KKW Fukushima Daiichi. Er gab uns faszinierende Einblicke in die eingeleiteten Maßnahmen zur Kernkühlung und Vermeidung von Schäden, wie wir sie in Daiichi erlebt haben.
Haben Sie in dem Kurs etwas gelernt, das Ihnen dabei hilft, die Sicherheit oder Zuverlässigkeit Ihrer Anlage zu verbessern?
Ich habe erfahren, mit welchen technischen und organisatorischen Herausforderungen meine Kollegen bei der Sicherstellung eines sicheren und zuverlässigen Anlagenbetriebs konfrontiert werden. Ich bin am wichtigsten Projekt unserer Anlage beteiligt, dem Laufzeitverlängerungsprojekt. Diese Laufzeitverlängerung wird es mir ermöglichen, die Kenntnisse, die ich durch die Erfahrungen bei der WNU machen durfte, mit meinen Kollegen zu teilen solange ich beruflich tätig bin. Dadurch kann ich einen Beitrag zur nuklearen Sicherheit und der Erzeugung von preisgünstigem Strom für mein Land leisten. Ich versuche ständig mehr über nukleare Sicherheit, Managementfragen und technische Probleme zu lernen, um dann alle erworbenen Kenntnisse und Tools in die Tat umzusetzen.
Welche Möglichkeiten hat Ihnen die WNU für Ihr Netzwerk und den Aufbau von Kontakten mit anderen jungen Fachkräften geboten?
Der Aufbau von Netzwerken gehört zu den größten Vorteilen, die man durch die WNU erhält. Ich konnte dadurch meine Kenntnisse und Erfahrungen mitteilen und einige großartige neue Beziehungen zu jungen Führungskräften unserer Branche aufbauen. Wir stehen in Kontakt, um Informationen und Erfahrungen auszutauschen. Der Präsident und CEO von CASe Global Partners, Amir Shahkarami, einer unserer Mentoren, bot an, einen unentgeltlichen Management-Workshop für die Führungskräfte unseres armenischen Kernkraftwerks durchzuführen. Dieses Netzwerk hilft mir dabei, auf dem Laufenden zu bleiben, was Branchentrends und Entwicklungsmöglichkeiten anbelangt und wie meine Organisation davon profitieren kann. Abschließend kann man sagen, dass ich durch die Zeit bei der WNU dazu befähigt wurde, meine Anlage auf dem neusten Stand zu halten. Die Erfahrungen waren sehr wichtig für meine berufliche Entwicklung und der Nutzen zeigt sich in meiner täglichen Arbeit. In die Zukunft blickend, kann ich mitteilen, dass einer meiner Kollegen am diesjährigen Sommerkurs teilnehmen wird.